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Burkina Faso erster operativer Einsatz 25. November bis 9. Dezember 2023
Team:
Prof. Dr. Maria Maria Deutinger
Doz. Dr. Greta Nehrer
Dr. Katharina Egger
Dr. Radomir Cumlivski
Salif Nikiema
Nach unserer Erkundungsreise im Jänner 2023 wurde mit der Organisation für einen
Operationseinsatz begonnen. Das Team hatte sich schnell formiert. Frau Doz. Dr.
Greta Nehrer, eine plastische Chirurgin, mit der ich schon zusammengearbeitet habe,
hat spontan zugesagt, als ich ihr von dem Vorhaben in Burkina Faso erzählte. Frau
Dr. Katharina Egger, derzeit in Ausbildung zur plastischen Chirurgin bei den Barm-
herzigen Schwestern in Linz hatte schon vor Jahren ihr Interesse für einen humanitä-
ren Einsatz gezeigt und konnte sich für eine Woche vom Spital Urlaub nehmen, um
mitzufahren. Dr. Radomir Cumlivski, ein Anästhesist mit Arbeitserfahrung in Ent-
wicklungsländern, wurde mir von einem Kollegen empfohlen, mit dem ich schon im
Ausland gearbeitet habe. Auch Radomir hat nicht lange überlegt, er wollte dabei sein.
Bei einer gemeinsamen Bergtour konnte ich Helene Metz, eine Op Schwester aus
Bayern, für unser Vorhaben gewinnen. Und natürlich war Salif wieder dabei, denn
ohne ihn wäre ein Einsatz nicht möglich. Er hat seit Jänner immer wieder mit dem
Direktor des Krankenhauses kommuniziert und die gesamte Planung koordiniert. Da
die Air France ihre Flüge nach Burkina Faso eingestellt hat, entschieden wir uns mit
Turkish Airline zu fliegen. Bei der Ankunft mussten wir feststellen, dass ein Großteil
der Koffer nicht angekommen war und es dauerte zwei Tage, bis wir alle bekamen.
Nichtsdestotrotz fuhren wir gleich am nächsten Tag ins Spital und schauten die Pati-
enten an, die schon auf uns warteten.
Das Spital kündigte unser Kommen im Radio an und arbeitete eng mit einer lokalen
Organisation zusammen, die Patienten in entfernten Dörfern sucht. Da unsere Ar-
beitsbewilligungen noch nicht vorlagen, weil wohl der Vorlauf für deren Beantragung
durch das Spital unterschätzt wurde, verzögerte sich der Operationsbeginn. Die Zeit
wurde genützt für Anästhesiefreigabe der Patienten und die Besichtigung jener Ein-
richtung, die die Patienten sammelt. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten stand
dann einem Operationsbeginn nichts mehr im Wege. Vom lokalen Op Personal wur-
den wir freundlich und hilfsbereit empfangen. Verbrauchsmaterialien wie Tupfer, ste-
rile Handschuhe und Nahtmaterial waren Mangelware. Damit hatten wir gerechnet
und alles selber mitgenommen, was wir für unsere Operationen brauchten. Wir konn-
ten schließlich 6 Kinder operieren mit Lippenspalten und ein Kind mit Noma, dem
durch die Infektion die rechte Wange fehlte. Was bei uns Routine ist, kann unter Burkina Faso Be dingungen eine Herausforderung sein. Es war vor allem Radomir gefordert, das kleinste Kind war 8 Monate alt. Unsere Freude über den gelungenen Verlauf aller Operationen war groß, noch größer war die Freude der Eltern, die uns auch ihre Dank-barkeit zeigten. Die Kinder waren mit den Eltern in zwei 4 Bettzimmern untergebracht und es entstand unter ihnen eine nette Gemeinschaft, da alle Kinder bis zu unserer Abreise im Spital verblieben. Helene schlüpfte nach dem Operationssaal in ihr Clown Kostüm und erheiterte die Kinder.
Salifs Krankenstation haben wir auch besucht. Hier könnte in Zukunft die Nachbe-
treuung der operierten Patienten übernommen werden, aber für die Fertigstellung des
Baues wird noch Geld benötigt.
Am Ende unserer Tätigkeit im Spital organisierte der Direktor für uns einen Empfang
beim Naaba, dem Stammeskönig in Ziniare. Es war ein besonderes Erlebnis, er be-
dankte sich im Namen der operierten Kinder bei uns und bewunderte unsere Courage,
Unser Kommen trotz aller schlechten Nachrichten über das Land gebe den Leuten
von Burkina Faso Hoffnung. Auch bei Salif bedankte er sich, dass er in Europa sein
Heimatland nicht vergessen habe.
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